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Wie gesund ist das Innere Kind?


Wie gesund ist das Innere Kind?: Foto: © Patrick Foto / shutterstock / #144993463
Foto: Patrick Foto / Shutterstock.com

Wird ein Kind in diese Welt geboren, haben die Eltern die verpflichtende Aufgabe, für es eine sichere Umgebung zu schaffen und es dort geschützt und geborgen aufzuziehen. Dies ist nicht nur eine emotionale Verpflichtung, sondern auch eine biologische. Denn wer sollte diese Aufgabe übernehmen, wenn nicht die leiblichen Eltern? Allerdings verstehen viele Eltern diese Aufgabe nicht in ihrer vollen Bandbreite. So sind nicht nur ein schützendes Dach über dem Kopf und täglich ausreichend zu essen Bestandteile dieser unausgesprochenen Vereinbarung. Vielmehr gilt es auch, das Kind emotional und mental zu schützen, aber auch zu schulen und zu stärken. Geschieht dies nicht, kann sich das Kind in verschiedenen Teilbereichen des Lebens unsicher, ungeliebt, ungewollt und ungeschützt fühlen. Was geschieht, wenn sich jemand über einen längeren Zeitraum so fühlen muss, kann sich jeder vorstellen - es kommt zu Blockaden, zu Schädigungen auf mentaler, geistiger und spiritueller Ebene. Ebenso kann die körperliche Ebene angegriffen werden.

Besitzt jeder ein inneres Kind?

Das innere Kind ist tief im Unterbewusstsein eines jeden Einzelnen verborgen. Geht es ihm gut, bemerken wir es für gewöhnlich nicht. Denn uns geht es dann ebenfalls sehr gut. Wir sind selbstbewusst und scheinen alle Herausforderungen des Lebens mit Leichtigkeit zu meistern.

Ist es hingegen im Ungleichgewicht, kann es sich auf unterschiedliche Weise bemerkbar machen.

• Unsicherheiten
• Mangelndes Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen
• Mangelndes Durchsetzungsvermögen
• Unbegründete Furcht vor alltäglichen Dingen
• Fehlendes Zugehörigkeitsgefühl zur Familie oder anderen Gruppen
• Starkes Anpassungsbedürfnis
• Keine eigene Meinung vertreten
• Abhängigkeiten von Menschen und Dingen

Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, sein Kind in allen Belangen zu fördern und es zu unterstützen. Nur so kann es ein gesundes Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen aufbauen. Hat es dieses erlangt, sollte es ihm nicht schwerfallen, sich eine eigene Meinung zu bilden und diese auch zu äußern. Das Gegenteil aber finden wir nur allzu oft:

• Verbal Kritik und negative Glaubenssätze
• Handgreiflichkeiten
• Bestrafungen für vermeintliches Fehlverhalten
• Beschämungen durch die Eltern
• Verweigerung körperlicher Zuneigung (Umarmungen, Küsse, Kuscheln)
• Verbot, starke Emotionen jeglicher Art zu zeigen

Dies sind nur einige Beispiele, was in der Kindheit passiert sein kann. Sie ist quasi unendlich, da bei jedem Menschen andere Geschehnisse, andere Voraussetzungen zum Tragen kommen. Was den einen Menschen nur stärker macht, schwächt den anderen sehr stark. In diesem Punkt gilt es, in sich hineinzuhorchen und die Ursachen herauszufinden. Denn nur wenn diese ausfindig gemacht und aufgearbeitet werden, kann die eigentliche Problematik behoben werden.
Das Innere Kind ist verletzt, wenn ...

Mitunter haben die Menschen keine Ahnung davon, dass sie ein grundlegendes Problem mit sich herumtragen. Dies ist nicht verwunderlich, da ihr mentaler Zustand für sie vollkommen normal erscheint. Es ist ja schon immer so gewesen, nicht wahr? Dennoch gibt es einige Warnzeichen, die auf die richtige Fährte führen können:

• Sie wollen es jedermann recht machen. Dadurch leidet Ihre eigene Identität.
• Dinge werden gehamstert. Als Folge werden Probleme nicht losgelassen.
• Kaum entsteht ein Konflikt mit anderen Menschen, fliesst eine unermessliche Lebenskraft durch Sie hindurch.
• Sie scheinen keine Zeit zu haben, erledigen alles im Laufschritt, um gleich das nächste Projekt in Angriff nehmen zu können.
• Sie empfinden Schuld, wenn Sie für sich selbst eintreten.
• Sie haben einen starken Hang zum Perfektionismus.
• Sie können nur selten Ihre Wut ausdrücken. Aber wenn Sie es tun, gleicht der Wutausbruch einer Naturkatastrophe.
• Emotionen auszudrücken ist nicht Ihr Ding. Je stärker sie sind, desto mehr halten Sie sie unter Verschluss.
• Sie kritisieren sich selbst sehr hart, fühlen sich unzulänglich.
• Sie haben Furcht vor dem Verlassen werden und halten deshalb selbst an toxischen Beziehungen fest.
• Es besteht ein grosses Misstrauen anderen Menschen gegenüber.
• Etwas Neues zu Beginnen ist stets mit einer großen Furcht verbunden.
Dies sind nur einige Merkmale, die auftreten können, wenn das innere Kind verletzt ist, sich zurückgezogen hat.

Wie kann das innere Kind Vertrauen fassen?

Keine Frage - das innere Kind muss lernen, dass es geliebt wird und Geborgenheit in jeder Sekunde des Lebens erfahren darf. Dazu muss zunächst einmal der Kontakt zu ihm hergestellt werden. Können Sie sich daran erinnern, wann Sie das letzte Mal mit Ihrem inneren Kind gesprochen haben? Oder sollte dies etwa sogar das allererste Mal werden? Das würde bedeuten, dass Sie es ihm noch nie erlaubt haben, das Leben im hellen Tageslicht zu genießen. Vielmehr haben Sie es in einem Verlies in Ihrem Unterbewusstsein eingesperrt und versucht mundtot zu machen.

Integrieren Sie das innere Kind in Ihren Alltag. Hören Sie ihm zu. Begeben Sie sich in Ihr Unterbewusstsein hinunter und nehmen es in den Arm, wann immer es eine Umarmung nötig hat. Geben Sie sich selbst Zeit und Raum, sich zu erkunden, wie Sie sich verhalten, wenn der Anteil des inneren Kindes integriert wird. Nutzen Sie das innere Kind, um Ihr Leben und Ihren Alltag in eine andere Richtung zu bringen. Sie fürchten sich vor den Reaktionen der anderen? Brauchen Sie gar nicht. Denn es geht ja nicht um die anderen Menschen in Ihrem Umfeld. Ausnahmsweise geht es einzig und allein einmal nur um Sie - und Ihr inneres Kind.



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